Einmaliger Erinnerungs-, Lern- und Diskursort am See
Das Alexander-Haus liegt am Groß Glienicker See, am Rande Berlins. Es wurde 1927 für die Berliner Familie Alexander als Sommerhaus und „Seelenort“ (Elsie Alexander) erbaut. Nachdem die jüdische Familie 1936 vor den Nationalsozialist*innen nach England fliehen musste, bezog Will Meisel, Verleger und NSDAP-Mitglied, bis 1952 das Haus. Zwischen 1953 und 2003 wohnten zeitweilig mehrere Familien gleichzeitig dort, während das Haus 1961 durch den Bau der Berliner Mauer quer über das Gelände vom See getrennt wurde. Nach 2003 zerfiel das Haus durch Leerstand und Vandalismus. Der britische Journalist und Autor Thomas Harding („Das Sommerhaus am See“), Großenkel von Alfred Alexander, begann 2013 mit der Recherche zur Geschichte des Hauses und gründete mit engagierten Groß Glienicker Bürger*innen den eingetragenen Verein Alexander-Haus e. V.
Eines ist klar: Ein neues Kapitel der Geschichte hat gerade erst begonnen.
Thomas Harding
Mit Unterstützung der Leo Baeck Foundation realisierte der Verein die Restaurierung des Alexander-Hauses und initiierte ein umfangreiches Besucher*innen-Programm, das unzählige Besucher*innen aus der ganzen Welt anzieht. 2014 wurde zum ersten Mal seit 1936 wieder ein Shabbat im Alexander-Haus mit Stipendiat*innen des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks gefeiert. Seit 2018 erstrahlt das Sommerhaus wieder in seiner ganzen Schönheit.
Heute finden im Haus am See Dialogprojekte, Veranstaltungen und Workshops statt. Der Ort repräsentiert eine Zukunft, die Vielfalt als Chance begreift.